Die mobile Klimaanlage von Comfee

Warum ich statt eines Luftentfeuchters eine mobile Klimaanlage gekauft habe

Wer in einem Altbau wohnt, kennt das Problem: Im Sommer wird es schnell unangenehm. Die letzte Sanierung liegt bei meiner Wohnung schon einige Jahrzehnte zurück und besonders nach dem Duschen oder Kochen steigt die Luftfeuchtigkeit oft auf 60 % oder mehr. Das ist nicht nur unangenehm, sondern auch ein Risiko für Schimmel – optimal wären je nach Raum etwa 50 % Luftfeuchtigkeit.

An manchen Tagen stand ich vor der Wahl: Fenster auf und die feuchte Luft rauslassen, dafür aber die Hitze reinholen – oder Fenster zu und bei hoher Luftfeuchtigkeit schwitzen. Beides ist auf Dauer keine Lösung und kann sogar gesundheitliche Probleme verursachen.

Die Suche nach dem perfekten Luftentfeuchter

Mein Plan: Ein smarter Luftentfeuchter, der sich am besten mit HomeKit steuern lässt oder zumindest intelligent genug ist, sich selbst ein- und auszuschalten. Doch hier wurde es schwierig: Kaum ein Gerät auf dem Markt erfüllte meine Anforderungen an Smart-Home-Integration und Automatisierung.

Durch Zufall fiel mein Blick auf ein Gerät, das ich bisher eher belächelt hatte: Ein mobiles Klimagerät – also jene Geräte ohne feste Montage, ohne Außeneinheit, aber mit einem Abluftschlauch fürs Fenster. Was viele nicht wissen: Jedes Klimagerät ist auch ein Luftentfeuchter! Die Funktionsweise ist simpel: Die warme, feuchte Raumluft wird angesaugt, gekühlt und dabei kondensiert das Wasser, das anschließend gesammelt oder abgeführt wird. So sinkt die Luftfeuchtigkeit effektiv.

Warum ein mobiles Klimagerät vielseitiger ist

Der Markt ist riesig: Es gibt Modelle mit HomeKit, viele weitere lassen sich über Homebridge oder Home Assistant integrieren – vor allem, wenn sie auf Midea-Basis laufen. Selbst die einfachsten Geräte nur mit Fernbedienung sind oft echte Multitalente, in großer Stückzahl verfügbar und zudem bezahlbar.

Vor zwei Jahren habe ich mich für die Comfee Easy Cool 2.0 entschieden – ein Turm-Modell mit 7000 BTU (2,0 kW) und geeignet für Räume bis 68 m³. Es kann kühlen, entfeuchten, heizen und als Ventilator arbeiten. Über die „Midea AC LAN Integration“ lässt sich das Gerät problemlos in Home Assistant einbinden – und damit auch in HomeKit. So kann ich danke bereits vorhandener Sensoren und simpler Regeln die Luftfeuchtigkeit automatisiert steuern.

In der Regel läuft das Gerät bei mir im Entfeuchter- bzw. Ventilator-Modus, wo man den Abluftschlauch nicht braucht. Lediglich an einzelnen Tagen, wo die Hitzewelle auch in der Nacht unerträglich ist, kommt die eigentliche Kühlungs-Funktion zum Einsatz. Nur diese benötigt den eigentlichen Abluftschlauch. Für mehr Effizienz in diesem Szenario habe ich mir eine eigene Schlauchdurchführung aus Styrodur gebaut – inspiriert von diesem YouTube-Video. Das Gebilde schließt fast so gut wie das Fenster selbst und macht die Handhabung wesentlich einfacher.

Meine Praxiserfahrung nach zwei Jahren

Nach zwei Jahren kann ich sagen: Ich bin sehr zufrieden! Besonders, wenn man Raum für Raum entfeuchtet, merkt man den Effekt schon nach 15–20 Minuten. Die Luftfeuchtigkeit sinkt zuverlässig in den gewünschten Bereich. Auch als Begleiter mit dauerhaften Parkplatz im Bad leistet das Gerät gute Dienste. Der Stromverbrauch bleibt dabei überschaubar und insgesamt sind es nur wenige Tage im Jahr, an denen das Gerät wirklich läuft.

Braucht man so ein Gerät unbedingt? Nein. Aber ich würde es jederzeit wieder kaufen! Es ist ein klassischer Fall von „Besser haben als brauchen“. Gerade in einem schlecht sanierten Altbau ist es Gold wert, die Luftfeuchtigkeit an kritischen Tagen automatisch auf ein angenehmes Niveau zu bringen. Und die Kühlfunktion ist an heißen Sommerabenden im Schlafzimmer ein echter Segen.

Wer einen smarten Luftentfeuchter sucht, sollte direkt über eine mobile Klimaanlage nachdenken. Sie sind vielseitiger, besser verfügbar und oft günstiger als reine Entfeuchter. Zudem bietet dieses Gerät noch den Komfort der Kühlung, den man an heißen Tagen wirklich zu schätzen weiß.

Titelbild © Elektronik-Echo