Ein Eve Motion Blinds mit Lichtsensor

Adaptive Shading für Eve Motion Blinds: Lohnt sich das Upgrade?

Smarte Rollos sind in der Wohnung eine echte Hilfe. Sie sparen Energie, halten Wärme draußen und sorgen für eine gemütliche Atmosphäre. Bei mir daheim kommen unter anderem die Eve Motion Blinds seit einigen Jahren zum Einsatz.

Im Zuge der neuen Matter-Firmware haben diese eine interessante Funktion erhalten: Adaptive Shading. Auf den ersten Blick klingt das vielversprechend, doch lohnt sich das Upgrade wirklich und was taugt die Funktion?

Was ist Adaptive Shading?

Adaptive Shading (auf Deutsch: Adaptive Beschattung) ist eine softwarebasierte Lösung, die den Sonnenstand am Fenster unter Berücksichtigung der Himmelsausrichtung berechnet. Auf Grundlage dieser Daten steuert das Rollo automatisch die Position, um Wärmeverlust oder Überhitzung in den eigenen vier Wänden zu vermeiden. In der Theorie klingt das durchaus spannend, doch in der Praxis zeigen sich einige Herausforderungen.

Der Screenshot von Adaptive Shading in der Eve App
Die Einrichtung von Adaptive Shading in der Eve-App

Zunächst einmal ist Adaptive Shading nur über die Matter-Firmware von Eve verfügbar, was ein Zwangsupgrade von der bestehenden HomeKit-Firmware erfordert. Zudem ist die Funktion ein Hersteller-Aufsatz und ausschließlich in der Eve-App nutzbar. Ein weiterer Nachteil ist die fehlende Möglichkeit, die Funktion mit anderen Geräten wie Fenstersensoren zu verknüpfen – anders als beispielsweise bei die Eve Thermo Heizungssteuerung, die mit Fenstersensoren kommunizieren kann.

Herausforderungen in der Praxis

In der praktischen Anwendung offenbaren sich einige Schwächen der Adaptive Shading-Funktion. Da das System keine geöffneten Fenster erkennen kann, fährt das Rollo beim Lüften stur auf die programmierte Position herunter. Dies kann nicht nur störend sein, sondern im schlimmsten Fall sogar zu Beschädigungen am Fenster oder am Rollo führen. Die mangelnde Verknüpfung mit dem eigenen Ökosystem des Herstellers erweist sich hier als deutliches Manko.

Trotz dieser Einschränkungen kann Adaptive Shading in bestimmten Szenarien durchaus sinnvoll sein. Beispielsweise in Räumen mit Festverglasung, an sehr sonnigen Standorten ohne verfügbaren Lichtsensor oder in Situationen, in denen der Schutz vor Wärme und Licht oberste Priorität hat.

Für die meisten Anwender dürfte jedoch ein Lichtsensor, der oft in Bewegungsmeldern integriert ist, die bessere Alternative darstellen. Ein solcher Sensor misst die tatsächlichen Lichtverhältnisse, ist in der Home-App verfügbar und ermöglicht flexiblere Automatisierungen. Zudem lässt er sich mit Fenstersensoren kombinieren, um unerwünschte Aktionen bei geöffneten Fenstern zu vermeiden.

Lohnt sich das Matter-Upgrade?

Für Nutzer in einer reinen HomeKit-Umgebung überwiegen die Nachteile des Matter-Upgrades deutlich. Der geringe Mehrwert der Adaptive Shading Funktion steht in keinem Verhältnis zum Risiko, das Rollo möglicherweise unbrauchbar zu machen. Es lohnt sich in den meisten Fällen nicht, das Matter-Upgrade beim Eve Motion Blinds durchzuführen, nur wegen der Adaptive Shading Funktion.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass Adaptive Shading zwar eine interessante Idee ist, in der Praxis jedoch an der mangelnden Integration mit anderen Sensoren und der fehlenden Flexibilität scheitert. Für die meisten Anwender dürfte die bewährte HomeKit-Lösung in Kombination mit einem zusätzlichen Lichtsensor die bessere Wahl sein. Diese Kombination bietet mehr Flexibilität und eine zuverlässigere Steuerung im Alltag.

Letztendlich bleibt es eine individuelle Entscheidung, ob Adaptive Shading den persönlichen Anforderungen entspricht. In meinem Fall ist es beim Versuch geblieben und ich habe einen Lichtsensor nachgerüstet.

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