Der Xiaomi Mi Air Purifier 3H - Luftreiniger im Einsatz

Der Luftreiniger als stiller Begleiter: Meine Erkenntnisse nach 5 Wintern

Der Winter in Dresden und Umgebung ist für viele Bewohner eine Zeit der schlechten Luft, in der Luftreiniger zunehmend an Bedeutung gewinnen. Die einzigartige Tallage der Elbe mit den Berghängen zu beiden Seiten des Flusses sorgt dafür, dass niedrige Luftmassen regelrecht gefangen sind. An kalten, regenlosen Tagen verwandelt sich Dresden zeitweise in ein “Klein-Delhi” (zumindest was die Luftqualität betrifft). Mein Smartphone warnt mich regelmäßig vor sehr schlechter Luftqualität (Stufe 4 oder schlimmer), oft tagelang.

Als Bewohner eines Altbaus, dessen Sanierung schon Jahrzehnte zurückliegt, kenne ich das Problem der undichten Fenster nur zu gut. Die schlechte Außenluft zieht über die Zeit unaufhaltsam in die Wohnung. Lüften bringt hier wenig Besserung, da der toxische Cocktail aus Abgasen, Lagerfeuerrauch und anderen Schadstoffen die Luft draußen stark belastet.

Der Xiaomi Mi Air Purifier 3H als Retter in der Not

Um Abhilfe zu schaffen, habe ich mir vor über 5 Jahren den Xiaomi Mi Air Purifier 3H zugelegt. Seitdem steht das Gerät in unserem Schlafzimmer und verrichtet zuverlässig seinen Dienst. Es läuft bis heute wie am ersten Tag und schafft es bei Bedarf, die Luft in unserer gesamten Wohnung zu reinigen – vorausgesetzt, die Zimmertüren bleiben offen.

Der Luftreiniger verfügt über einen eingebauten PM2.5 und PM10 Sensor zur Erkennung verschiedener Feinstaubpartikel. Sein großes OLED-Display zeigt einfach und verständlich die aktuelle Luftqualität an und die Stärke der Reinigung lässt sich über eine Sensor-Taste anpassen. Ein einfaches, aber funktionales Gerät. Was mir jedoch fehlte, waren weitere Messpunkte in der Wohnung und die Möglichkeit, auch flüchtige organische Verbindungen (TVOC) zu erfassen

Die Odyssee der Luftqualitätssensoren

Mit dem Luftreiniger begann meine lange Reise in die Welt der Luftqualitätssensoren. Es ist ein komplexes Thema mit unzähligen Herstellern und noch mehr unterschiedlichen Standards, was oft für Frust sorgt. Nach 5 Jahren des Probierens, Testens und Optimierens bin ich bis heute nicht an einem Punkt angelangt, der mich nicht vollständig zufriedenstellt (womit ich aber ganz gut klar komme).

Aktuell habe ich lediglich einen zusätzlichen TVOC-Sensor von Aqara mit Display in der Küche installiert. Mein Wunsch nach einem kombinierten Gerät, das PM2.5, PM10 und TVOC gleichzeitig messen kann, blieb bisher unerfüllt. Die wenigen Hersteller, die solche Geräte anbieten, verlangen oft 80€ oder mehr für einen einfachen Sensor – was meiner Meinung nach für Smart-Home-Zubehör zu kostspielig ist.

Fehlende Homekit-Integration und unerwartete Vorteile

Den Luftreiniger habe ich mangels nativer HomeKit-Unterstützung via Homebridge und dem MIOT-Plugin in mein Apple HomeKit-Setup integriert. Trotz der fehlenden zusätzlichen Sensoren kann ich das Gerät wärmstens empfehlen. Es reagiert zuverlässig auf Bratendünste oder angebranntes Essen in der Küche und springt selbst am anderen Ende der Wohnung an, um die Luft zu reinigen – ganz ohne vorheriges Lüften.

Ein besonderer Moment war während der Waldbrände in der Sächsischen Schweiz. Da wir im Sommer oft mit offenem Fenster schlafen, schaffte es der Rauch der 50 km entfernten Brände unbemerkt in unser Schlafzimmer. Der Xiaomi-Luftreiniger sprang mitten in der Nacht bei voller Leistung an, zeigte einen alarmierenden PM2.5-Wert von über 2000 und weckte mich rechtzeitig, um die Fenster zu schließen.

Die Grenzen der Luftreinigung im Altbau

So hilfreich der Luftreiniger auch ist, im Altbau stößt selbst die beste Technik an ihre Grenzen. Der größte Schwachpunkt sind überalterte, austauschbedürftige Fenster. Viele Vermieter scheuen die Kosten für neue Fenster, was dazu führt, dass mehr Außenluft als nötig in die Wohnung dringt – selbst bei geschlossenen Fenstern. Nach einem gewissen Zeitraum müssen auch die besten Fenster getauscht werden, doch das hab ich als Mieter leider nicht in der Hand.

Trotz dieser Herausforderungen bleibt der Luftreiniger für mich ein unverzichtbarer Helfer im Kampf gegen Dresdens Wintersmog. Er sorgt für spürbar bessere Luftqualität in unserer Wohnung und hat sich besonders in Extremsituationen als wahre Lebensqualitäts-Verbesserung erwiesen.

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